Wie war es auf dem Künstlermarkt?

Seltsam, jetzt ist es schon nach zehn Uhr, und der Tag klingt so langsam aus. Mit Gedanken an den heutigen Künstlermarkt im Bürgerhaus Rees, der trotz des schlechten Wetters mit Regen und Schneematsch doch eine erkleckliche Anzahl von Menschen anlockte. Wir standen mit unserem Stand von 9 bis 18 Uhr direkt am Eingang, sodass wir einen ganz guten Überblick hatten. Überraschend war, dass einige Leute unseren Verein schon aus der Presse kannten und mich daraufhin ansprachen.

Ein 1. Dankeschön geht daher an die Medien, die alle die Pressemeldung und das Foto abgedruckt haben. Das nächste Dankeschön geht an die Spender, die neben den Waren aus Sri Lanka (die natürlich von mir stammten), Bilder und auch einige Schmuckstücke zur Verfügung stellten. Das dritte Danke erhält Jürgen Lohmann, der mich immer mal wieder am Stand vertrat – und natürlich der Organisatorin des Künstlermarktes, Christine Meininghaus, die uns die Gelegenheit zur Präsentation und dem Verkauf gab.

Und sonst? Es waren vor allem die vielen Gespräche mit Bekannten und auch unbekannten Menschen, von denen einige in Sri Lanka gewesen waren und  wie ein Ehepaar aus Emmerich in Weligama geholfen haben. Ich bin schon sehr begeistert vom Interesse und habe auch gehört, dass einige auf Empfehlung den Weg zu uns gefunden haben.

Insbesondere die kleinen Teile wie ein Kissen mit Elefanten, die Elefanten selbst, aber auch ein Schmuckstück und eine größere Batik wechselten die Besitzer, fast 20 Euro fanden sich im Spendenschwein – am Abend konnten wir uns über insgesamt 223,15 Euro freuen. Das finanziert unser Schulprojekt fast für 1,5 Monate, wofür wir sehr dankbar sind. Allen Käufern und Gesprächspartnern sage ich: Herzlichen Dank und Ayubowan!

PS: Gerne hätte ich Fotos hochgeladen, aber ausgerechnet heute versagte meine kleine Kamera den Dienst. Aber der Fotograf meiner Zeitung hat mir eins versprochen …

Heute sind wir auf dem Künstlermarkt in Rees!

Thameji Kavindya *11.7.1999

Guten Morgen! Gestern schon habe ich den Stand dekoriert, sodass es heute „nur“ noch ans Verkaufen geht. Der Tag ist wie geschaffen für unser Projekt, denn gerade fand ich die Notiz, dass heute der Tag des Ehrenamtes begangen wird. Das passt – diesen begehen wir eben im Bürgerhaus der Stadt Rees, Markt 1, zwischen 11 und 18 Uhr. Obwohl Schnee, Eis und Eisregen angesagt sind, hoffen wir doch auf viele interessierte Besucher. Vielleicht entwickelt sich ja das Wetter hier in Rees positiv.

Übrigens: Da auch Roswitha und Jürgen Lohmann sowie Michael Hoffmann im Bürgerhaus zu finden sind, haben sie dort ständig vier Ansprechpartner in Sachen „Ambalangoda e.V.“ – aber auch deren Kunstwerke empfehle ich gerne als Weihnachtsgeschenk. Gerne berichte ich in der nächsten Woche über meine Erfahrungen an diesem Tag – und natürlich auch über das Ergebnis der ersten Aktion, mit dem sich unser Verein erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Ein Sparschwein für Spenden ist schon aufgestellt! Gerne kommen wir auch mit Ihnen ins Gespräch – vielleicht haben Sie ja gute Ideen, wie unser Schulprojekt unterstützt werden kann.

Auf diesem Foto ist Thameji zu sehen, deren Familie es sehr schwer getroffen hat. Sie wohnt mit ihren Geschwistern (wovon eines an Asthma erkrankt ist) und Mutter in einer Holzhütte ohne Licht, Wasser und sanitäre Einrichtungen. Und doch kommt sie sehr schick angezogen zu den Unterrichtsstunden, die ab 1.1.2011 von unserem Verein finanziert werden. Ihr Vater, ein Fischer, starb im Alter von 28 Jahren an einem Herzinfarkt. Seitdem bringt die Mutter (ohne staatliche Unterstützung oder Witwenrente) ihre Familie durch. Dabei helfen auch manchmal die Nachbarn, die auch zu den armen Menschen gehören, aber eben manchmal mehr als Thamejis Mutter haben. Besonders eng wird es zu Beginn des Jahres, denn Mitte Januar fängt das neue Schuljahr an. Dann müssen die Eltern die Schulschuhe, Schultaschen und Materialien für die Schule kaufen. Eine Schuluniform pro Jahr sowie die Bücher stellt der Staat kostenlos zur Verfügung.

Leider steigen die Preise in Sri Lanka selbst für Lebensmittel wie Kokosnüsse stark. Das hörte ich noch bei einem Telefonat, das ich in der letzten Woche führte. Im Januar 2008 kaufte ich Schülern ein paar weiße Schulschuhe, damals kosteten sie 800 Rupien. Das sind etwa 12 Euro.